Woher kommt der Begriff Karneval?

Nächste Woche gehts wieder hoch her für alle großen und kleinen Narren! Der Karneval, auch bekannt als Fastnacht oder Fasching, ist ein jährliches Fest, das in vielen Teilen der Welt gefeiert wird. Der Begriff “Karneval” wird vor allem im Rheinland und in Westfalen verwendet. In anderen Teilen Deutschlands sind die Bezeichnungen Fasching oder Fastnacht verbreiteter. 

Die Bezeichnung „Karneval“ stammt wahrscheinlich vom lateinischen Ausdruck „carne vale“, was so viel wie „Fleisch, lebe wohl“ bedeutet. Er bezieht sich auf die Tradition, vor der Fastenzeit ausgiebig Fleisch zu essen, da während der Fastenzeit Fleischkonsum eingeschränkt ist.

Wie lange dauert die „Fünfte Jahreszeit“?

Die Karnevalszeit wird vor allem im Rheinland „Fünfte Jahreszeit“ genannt und beginnt hier bei uns traditionell am 11. November um 11.11 Uhr und endet mit Anbruch des Aschermittwochs. In der Weihnachtszeit wird die „Session“ vom 1. Advent bis zum 6. Januar unterbrochen. Das Datum der Karnevalstage richtet sich am Osterfest aus: Der Ostersonntag ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond nach dem Frühlingsanfang (21. März). Hat man dieses Datum gefunden, muss man nur noch 40 Tage zurückrechnen und hat damit den Termin für den Veilchendienstag. Aschermittwoch ist Tag 1 der Fastenzeit. Die Kirche hat mit dieser Regel im 4. Jahrhundert festgelegt, wann gefeiert wird.

Wer hat Karneval eigentlich erfunden?

Die Ursprünge des Karnevals reichen bis ins Altertum zurück, wo ähnliche Feste im Mittelmeerraum gefeiert wurden. Vorläufer des Karnevals gab es bereits vor ca. 5.000 Jahren in Meso­potamien. Interessant ist, dass es schon damals eine Art „Gleich­heits­prin­zips“ während der Festtage gab. Die herrschende Klasse stand für einen Moment auf der gleichen Stufe wie Bauern oder Arbeiter. Diese Idee gilt bis heute, wenn z.B. bei Rosenmontagszügen mit Motiv- und Mottowagen kräftig ausgeteilt wird. Im Mittelalter wurde der Karneval dann zu einem ganz besonderen Element der europäischen Kultur und zieht heutzutage Gäste aus der ganzen Welt an.

Wo wird überall Karneval gefeiert?

Im deutschsprachigen Raum ist der Karneval besonders bekannt und wird in vielen Regionen ausgiebig gefeiert. Die Hochburgen des Karnevals sind das Rheinland und die schwäbisch-alemannische Fastnacht. Der Karneval wird sehr unterschiedlich begangen: Karnevalsumzüge, Musik, Masken und das Verkleiden spielen dabei die Hauptrolle. Eine ganz eigenständige Vitalität entwickelte der Karneval in Lateinamerika, etwa beim Karneval von Oruro oder dem Karneval in Rio. Der Karneval in Venedig ist mit seinen aufwändigen Masken und Feuerwerken neben dem „Kölschen Karneval“ in Europa sicher der bekannteste. Der Ursprung geht hier auf die Saturnalien der Antike und Gebräuche und Feierlichkeiten vor der Fastenzeit, bis in das 12. Jahrhundert zurück.

Wie feiert man Karneval im Sauerland?

Im schönen Benolpe sowie im ganzen Sauerland geht es nicht ganz so heiß her, dennoch wird das Brauchtum nach wie vor hochgehalten. An Altweiber (Donnerstag vor Aschermittwoch) verkleiden sich die Kinder und ziehen bei jedem Wetter durch sämtliche Ortsteile von Haus zu Haus und singen ein plattdeutsches Lied, um zur Belohnung Süßigkeiten zu ergattern. Für viele Kinder nach Weihnachten sicher der Höhepunkt des Jahres:

„Lütticke Lütticke Fastenacht,
wir ham gehört, ihr hätt‘ geschlacht,
häbb’t so ne große Wurst gemacht!
Giv us eene, Giv us eene!
Aber nit sone ganze kleene!
lass dat Mässken sinken!
In den dicken Schinken!
Lass uns niet so lange stohn,
wir wolln noch ein Hoisken weitergohn!“

Auch für die Erwachsenenwelt ist gesorgt: An „Großsamstag“ findet auch dieses Jahr in der Schützenhalle eine Prunksitzung statt, die ein buntes Programm, viel Spaß und gute Laune verspricht.

Quellen: