Was ist die Afrikanische Schweinepest?

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die Haus- und Wildschweine betrifft. Für Menschen ist das Virus ungefährlich – für Schweine hingegen verläuft die Krankheit in den meisten Fällen tödlich. Seit einigen Jahren breitet sich die ASP auch in Europa rasant aus und sorgt in Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Politik für große Besorgnis. Doch was genau steckt hinter dieser Tierseuche?

Ein Virus mit zerstörerischer Wirkung

Die Afrikanische Schweinepest wird durch das Afrikanische Schweinepest-Virus (ASFV) ausgelöst. Dieses Virus ist extrem widerstandsfähig – es kann monatelang in rohem Fleisch, Wurstwaren oder Blut überleben. Übertragen wird es durch direkten Kontakt zwischen Tieren, kontaminierte Gegenstände (z. B. Kleidung, Werkzeuge, Fahrzeuge) oder die Aufnahme von infizierten Lebensmitteln. Auch bestimmte Zeckenarten können in Afrika als Überträger fungieren.

Woher kommt die ASP?

Ursprünglich stammt das Virus aus Afrika. Dort zirkuliert es seit Jahrzehnten in einem natürlichen Kreislauf zwischen Wildschweinen und Zecken. 2007 trat die Krankheit zum ersten Mal außerhalb Afrikas in größerem Ausmaß auf – in Georgien. Von dort breitete sie sich nach Russland, Osteuropa, China und schließlich nach Mitteleuropa aus. In Deutschland wurde die ASP erstmals 2020 bei Wildschweinen nachgewiesen.

Symptome und Verlauf

Die Inkubationszeit der ASP beträgt meist 4 bis 19 Tage. Infizierte Tiere zeigen unter anderem:

  • hohes Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • Hautrötungen
  • Atembeschwerden
  • Bewegungsstörungen

Die Krankheit endet häufig innerhalb weniger Tage tödlich. Eine Behandlung oder Impfung gibt es bisher nicht.

Warum ist die ASP so problematisch?

Die Afrikanische Schweinepest hat nicht nur tiermedizinische, sondern auch gravierende wirtschaftliche Folgen. Ein ASP-Ausbruch bedeutet:

  • Keulung ganzer Bestände in betroffenen Betrieben
  • Exportstopps von Schweinefleisch
  • Verlust ganzer Jahresernten in der Schweineproduktion
  • Sperrzonen und Transportbeschränkungen für Landwirtschaft und Logistik

Besonders betroffen sind Regionen mit hoher Wildschweindichte, da diese Tiere das Virus verbreiten können, ohne dass sie bemerkt werden. Eine Kontrolle der Seuche in freier Wildbahn ist daher äußerst schwierig.

Wie wird die Seuche bekämpft?

Da es keinen Impfstoff gibt, stehen Biosicherheitsmaßnahmen im Vordergrund:

  • Zugangsbeschränkungen zu Ställen
  • Desinfektion von Kleidung und Fahrzeugen
  • Verzicht auf Futterreste im Freien
  • Intensive Überwachung von Wildschweinen
  • Jagdmaßnahmen zur Reduktion der Wildschweinpopulation

In betroffenen Gebieten werden oft Zäune gebaut, um Wildschweine am Wandern zu hindern – mit begrenztem Erfolg.

Was kann jeder Einzelne tun?

Auch Privatpersonen können helfen, die Verbreitung der ASP zu verhindern. Wichtig ist:

  • Keine Lebensmittelreste in der Natur entsorgen
  • Bei Auslandsreisen keine Schweineprodukte mitbringen
  • Sichtungen toter Wildschweine sofort melden (z. B. an das Veterinäramt)

Die Afrikanische Schweinepest ist eine ernste Bedrohung für die Schweinehaltung weltweit. Zwar ist sie für den Menschen ungefährlich – für die Landwirtschaft und Tiergesundheit ist sie jedoch katastrophal. Ein verantwortungsvoller Umgang, konsequente Hygiene und Zusammenarbeit aller Beteiligten sind entscheidend, um die Ausbreitung dieser Seuche einzudämmen.

Was sagt der Kreis Olpe dazu?