Unterwegs in Wald & Flur (IV) – Sind Hornissen gefährlich?

Nach einem Jahr hat sich der Rauch des Meilers verzogen, und die Natur holt sich ihre Räume zurück: im Meisenkasten der Schutzhütte auf dem Hardtplatz haben sich ein paar Hornissen gemütlich gemacht. Es sind friedliche Tiere!

Zwischen August und September ist ein Hornissenvolk sehr aktiv und zählt dann bis zu 700 Tiere. Die einheimische Hornisse zählt zu den besonders geschützten Arten, da sie akut gefährdet ist. Sie darf nicht getötet oder ihr Nest nicht zerstört werden. Die Hornisse oder Europäische Hornisse (Vespa crabro) ist eine Art aus der Familie der Faltenwespen (Vespidae). Sie ist die größte in Mitteleuropa lebende Faltenwespe. Die Körpergröße der Königin beträgt von 23 bis zu 35 Millimeter, die der Arbeiterinnen 18 bis 25 Millimeter und die der Drohnen 21 bis 28 Millimeter. Als Hornissenart ist sie erkennbar an der Gestalt des Kopfes: Bei Ansicht von oben ist der hintere Abschnitt des Kopfes hinter den Komplexaugen zu den Seiten hin stark erweitert, dadurch sind die Ocellen weiter vom Kopfhinterrand entfernt als von den Komplexaugen; ihr Abstand ist mehr als doppelt so groß. (Quelle: wikipedia.org)

Sind Hornissen gefährlich?

Viele glauben, dass Hornissenstiche besonders gefährlich seien, sogar tödlich. Doch das ist ein Mythos. Der Stich einer Hornisse ist nicht giftiger als der einer Biene oder Wespe. Tatsächlich ist die Menge an Gift, die eine Hornisse bei einem Stich abgibt, geringer als die bei Wespen oder Bienen. Natürlich kann ein Stich schmerzhaft sein, und für Menschen mit Allergien besteht ein Risiko, aber das gilt für alle stechenden Insekten, nicht nur für Hornissen. Wichtig ist zu wissen, dass Hornissen von Natur aus friedliche Tiere sind. Sie stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen oder ihr Nest verteidigen müssen. Wenn wir ihnen mit Respekt begegnen und Abstand halten, haben wir nichts zu befürchten.

Welche Rolle spielen Hornissen im Ökosystem?

Nun kommen wir zu einem Aspekt, der oft übersehen wird: Hornissen sind äußerst nützlich für unser Ökosystem und spielen eine wichtige Rolle im natürlichen Gleichgewicht. Sie ernähren sich von anderen Insekten, darunter viele Schädlinge wie Mücken, Fliegen und Raupen, die in unseren Gärten oder auf Feldern Schaden anrichten könnten. Ein einziges Hornissenvolk kann täglich hunderte von Insekten erbeuten und so helfen, deren Populationen in Schach zu halten. Auf diese Weise leisten sie einen unschätzbaren Beitrag zur biologischen Schädlingsbekämpfung.

Darüber hinaus bestäuben Hornissen, ähnlich wie Bienen, auch Pflanzen, wenn sie Nektar sammeln. Ihre Bestäubungsarbeit ist zwar nicht so intensiv wie die der Bienen, dennoch tragen sie zur Vielfalt und Gesundheit unserer Pflanzenwelt bei. Ohne solche Bestäuber wäre die Nahrungskette empfindlich gestört, und viele Pflanzenarten könnten nicht überleben.

Also keine Angst vor einem Wanderausflug auf die Hardt… 🙂